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100 Tage Landrat Brohl - Linksfraktion zieht Bilanz

Sascha H. Wagner; DIE LINKE. Fraktion im Kreistag Wesel

Am 13. Februar wird Ingo Brohl seit 100 Tagen das Amt des Kreisverwaltungschefs Wesel bekleiden. Im Nachgang der vergangenen Kommunalwahlen hatte der CDU-Mann das Amt von Vorgänger Dr. Ansgar Müller in einer denkbar schwierigen Zeit übernommen. Zum anstehenden Amtsjubiläum zieht der Vorsitzende der Linksfraktion im Kreistag Wesel, Sascha H. Wagner Bilanz.

Eine der ersten Amtshandlungen des neuen Landrats war die Ankündigung, dass er sich auf die kommenden Herausforderungen im Schatten der Pandemie mit einem professionellen Medien-Coaching vorbereitet hat. Für Wagner zeigt sich 100 Tage später, „dass unsere Kritik daran schon damals nicht unberechtigt war. Dieser Tage wird Hr. Brohl nicht müde zu betonen, dass die Kreisverwaltung unter seiner Regie alle Aufgaben zur Bewältigung des Infektionsgeschehens pflichtbewusst erledigt hat. Da versteht es sich von selbst, dass die Verantwortung für die Planungsversäumnisse beim Terminbuchungssystem oder dem mangelhaften Anreise-Konzept zum Impfzentrum ganz bestimmt nicht auf dem Chefsessel der Kreisverwaltung zu finden ist. Ganz im Stil seiner CDU-Freund*innen in Landes- und Bundesregierung wird hier eine Fassade der Unfehlbarkeit aufrechterhalten, während die Menschen zunehmend vom Gefühl der Kontrolllosigkeit gelähmt sind. Das Geld für das Medien-Coaching wäre dann vielleicht doch besser bei den ausschreibungslosen Einstellungen von gleich zwei persönlichen Referenten aus dem Dunstkreis der eigenen Partei angelegt gewesen. Hätte für weniger Unmut gesorgt.“

Aktuell bricht der Landrat sein bisheriges Schweigen zum Impfmanagement, indem er das erfolgreiche Sondieren eines zweiten Impfstandorts verkündet, bevor er sagen darf, welcher Standort es sein wird. Für Wagner ist das schon Grund genug, „dass Hr. Brohl ein Coaching für Demut und Verantwortungsbewusstsein in Betracht ziehen sollte. Anstatt jenseits seiner Amtsbefugnisse über das Töten von Wölfen zu träumen, könnte er ja mal öffentlichkeitswirksam Druck gegenüber Ministerpräsident Laschet oder die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein zum Impfvorgehen aufbauen. Lieber schließt er sich der populären Forderung seines Heinsberger Amts- und Parteikollegen nach einer Schulöffnung ab dem 14. Februar an, während sich aggressive Virusmutationen ausbreiten.“