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Wir teilen gern - auch Mäntel im Herbst

Sascha H. Wagner, DIE LINKE. NRW

Mit einem Sturm der Entrüstung sieht die aktuell die Landesgeschäftsstelle der LINKEN. NRW konfrontiert. Ausgehend von einem Artikel in der "Rheinischen Post" geistert die Pressebotschaft durch die Medien, DIE LINKE wolle den Kindern die Martinsumzüge wegnehmen.

Dazu erklärt Sascha Wagner, Landesgeschäftsführer der LINKEN:

"Unser Landessprecher hat zur Geschichte des Teilens und Helfens ebenso positiv Stellung bezogen wie zu den herbstlichen Umzügen der Kinder mit bunten Laternen. Dies will DIE LINKE niemandem nehmen, im Gegenteil."

Die Rheinische Post zitiert den Landessprecher der NRW-LINKEN Rüdiger Sagel am 5.11.mit den Worten:

"Den Mantel zu teilen und den Armen zu helfen, ist eine überkonfessionelle Botschaft", betonte Sagel. "Ich finde es gut, wenn sich alle Kinder angesprochen fühlen und kein Kulturkreis diskriminiert wird", ergänzte der Parteivorsitzende. Wenn man statt Sankt Martin ein "Sonne-Mond-und-Sterne-Fest" feiern würde, fühlten sich mehr Kinder angesprochen und mitgenommen. "Dazu braucht man keinen Sankt Martin, der dem Lichterzug auf dem Pferd voranreitet", sagte der Chef der Linkspartei.

Grundsätzlich steht DIE LINKE für Laizismus, das heisst für die Trennung von Kirche und Staat. In NRW werden bis heute Eltern und ihren Kindern viel zu wenig Bildungsangebote, soziale Hilfen und auch gemeinsame Stadtteilkultur jenseits der kirchlichen Träge gemacht. Immer weniger Menschen sind Mitglieder der christlichen Kirchen, es gibt immer mehr Atheistinnen und Atheisten und auch viele Muslime im einwohnerreichsten Bundesland.

"Ob sich die Kritik an christlicher Dominanz im öffentlichen Bildungs- und Gemeinwesens bis zum Martinsfest erstrecken muss, da gehen die Meinungen dann auseinander", relativiert Wagner. "Einen Beschluss der Partei zu diesem Thema gibt es jedenfalls nicht. Ich persönlich bin Atheist und zugleich ein Fan von Sankt Martin. Trotzdem bitte ich unsere Mitglieder, unsere Freunde, Wählerinnen und Wähler, diese Pressemeldungen nicht überzubewerten. Wir haben gemeinsam viel zu tun, damit im Hier und Jetzt tatsächlich gerecht umverteilt wird. In Punkto Laizismus würde ich gern sachlich diskutieren. Die Kirche sollten wir dabei ebenso im Dorf lassen wie die Moschee," so Wagner abschließend.